Verstehst Du die Katzensprache und das Verhalten Deiner Katze?
Weißt Du immer, was sie Dir mitteilen will oder warum sie sich gerade so verhält und nicht anders?
Sich Fremdsprachen aneignen? – heutzutage kein Problem! Du kannst mehr als 50 Sprachen belegen, fast jede Volkshochschule bietet Kurse für Anfänger oder Fortgeschrittene an. Aber wer von Euch hat schon einmal einen Kursus „Katzensprache“ belegt?
In diesem Blog-Beitrag lernst Du nicht nur zu begreifen, was Deine Katze sagt, Du lernst auch ihr Verhalten richtig zu deuten: Was für Botschaften stecken hinter Mimik, Schwanz- oder Ohrenstellung? Und das alles geschenkt: das Gesamtpaket Katzen-Kommunikation kostet Dich nicht einen Taler, – nur ein wenig Lesezeit.
Körpersprache von Katzen verstehen?
Katzen haben ihre eigene Sprache.
Sie nutzen keine Wörter wie wir, sondern ihren Körper und bestimmte Laute, um sich Dir und ihrem Umfeld mitzuteilen.
Und wenn Du weißt, wie Mimik und Körpersprache Deiner Katze zu interpretieren sind, kannst Du Deine Mieze besser verstehen.
Körpersprache ist bei Katzen nämlich kein Zufall: Bestimmte Bewegungen, Gesten, Gebärden – der Körper spricht immer und das was er aussagt, ist echt und nicht gestellt.
Klar – jede Katze ist ein Individuum mit eigener Persönlichkeit, was sich auch in ihrer Körpersprache widerspiegelt; es gibt also keine übergeordneten, allgemeingültigen Standards, aber ähnliche Szenarien, die sich bei allen Katzen abspielen und ziemlich genau Aufschluss über Wunsch und Weh Deiner Katze geben.
Quelle:
Fressnapf (2018): Körpersprache bei Katzen – Signale erkennen, [YouTube-Video.], veröffentlicht am 11.04.2018,https://www.youtube.com/watch?v=0s-AcCDNlA0&feature=youtu.be, zugegriffen am 20.12.2019
Was bedeuten die verschiedenen Schwanzstellungen der Katze
Der Schwanz ist ein wichtiges Tool, er dient als Marker, der auch aus der Ferne gut sichtbar ist:
Der Schwanz sieht aus wie ein Ausrufezeichen oder ist nur ganz leicht gekrümmt? Wenn meine Katze mir mit erhobenem (1) Schwanz entgegeneilt, wenn ich nachhause komme, weiß ich, dass sie gut drauf ist und sich freut, mich zu sehen.
Auch eine leicht zitternde, erhobene (2) „Antenne“ gibt Auskunft darüber, dass sie erfreut ist, kann aber auch darauf hinweisen, dass sie zeigt, dass das hier ihr Revier ist.
Ist der Schwanz stark gekrümmt, zeigt die Spitze nach unten (3), ist Obacht geboten: dann ist Deine Katze ängstlich und bereit, sich im Ernstfall auch zu verteidigen.
Sieht der Schwanz aus wie ein Staubwedel (4) – gesträubt und ganz groß – will sie Eindruck bei möglichen Gegnern machen und diese abwehren.
Ein unter dem Körper verborgener (5) Schwanz spricht immer für Angst.
Wenn der Schwanz den Katzenkörper zart umwickelt (6), sagt er Dir, dass Deine Katze ganz ruhig und entspannt ist.
Und so sieht das dann in Aktion aus:
Ich bin froh und beschwingt
Ich bin anhänglich und liebesbedürftig
Ich bin angespannt und gereizt
Ich bin einsatzbereit
Ich bin aufgebracht und Dir überlegen
Ich bin aggressiv und kampflustig
Was sagen die Augen der Katze
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte…
„Hast Du mich vergessen? – Ich bin doch die, die ganz dringend einen Streichler braucht!“
Den Augen einer Mieze entgeht nichts!
Neben der Körpersprache sind die Augen das Mittel der nonverbalen Kommunikation. Dabei solltest Du die Augen nicht gesondert vom Rest, sondern immer im Zusammenhang mit Gestik, Mimik und einer bestimmten Situation sehen.
Was für ein Gesamteindruck entsteht dann?
Ein längerer Blickkontakt wird in Katzenkreisen nicht als freundlich, sondern eher als bedrohlich gewertet. Wer eine andere Katze länger fixiert, führt nichts Gutes im Schilde, da ist Vorsicht geboten!
Ein kurzer Blickkontakt, ein kurzes Blinzeln ist positiv. Wenn Du Deine Katze mehrmals anblinzelst und sie blinzelt zurück, habt Ihr beide Euch auf Katzenweise freundlich zugelächelt.
Was bedeuten die verschiedenen Stellungen der Katzenohren
Das Katzenohr, wunderbar weich, extrem beweglich und noch besser als das Gehör von Hunden! Ihre Ohrmuscheln sind große, bewegliche Trichter, die aus 64 einzelnen Muskeln bestehen (in jedem Ohr 32 Stück); damit können sie ihre Lauscher blitzschnell in alle Richtungen drehen. Sie müssen dafür noch nicht einmal ihren Kopf bewegen.
Mit diesen Ohren können Katzen nicht nur besser hören, sondern auch klasse kommunizieren.
Achte mal darauf, wie sich die Ohren Deiner Katze je nach Stimmung verändern. Sie sind ein wichtiger Gradmesser für das Befinden der Fellnase. Aber immer im Zusammenhang mit Augen und Schnurrer: Die Mimik einer Katze entsteht erst durch das sensible Zusammenspiel.
Ich hätte Lust zum Spielen oder auf die Pirsch gehen
Ich bin froh und zufrieden
Ich fürchte mich und werde mich verteidigen.
Ich bin ungehalten und ärgerlich
Mimik von Katzen deuten
Neben der Körpersprache nutzen Fellnasen ihre Mimik, um sich auszudrücken.
Was für einen Ausdruck hat ihr Gesicht, und was sagt das aus?
Bei Katzen sagt das oft etwas ganz Anderes aus, als bei uns Menschen.
Wie sie unterschiedliche Gesichtsausdrücke zu deuten haben, lernen Miezen von Kindesbeinen an: Kitten beobachten ihre Eltern ganz genau und wissen bald, was sie davon zu halten haben, wenn das Gesicht vom Gegenüber – so oder so – aussieht.
Das ist wichtig, weil sie so auch lernen, die Mimik anderer Katzen richtig zu interpretieren. Ist die fremde Katze gut drauf oder sollte man mal lieber das Weite suchen?
Wissenschaftler haben mit dem CatFACS (Cat Facial Coding System) die Mimik der Katzen katalogisiert. Welche Muskelbewegung im Gesicht einer Katze steht für was für ein Gefühl?
Mit Hilfe dieser Kategorisierung kann man die Muskelbewegungen im Katzengesicht deuten; es ließen sich drei Gesichtsausdrücke separieren, die für Interesse, Frust oder Furcht bei der Katze stehen:
Quelle: www.sciencedirect.com, Stand 06.12.2019
Was sagt meine Katze?
Katzensprache ist mehr als „Miau“.
Unzählige Laute machen die Katzensprache aus, hinzu kommt noch die persönliche Mundart der einzelnen Katze, – jede Mieze hat gewissermaßen ihren ganz eigenen Kanon.
Wie bei uns Menschen gibt es auch unter Katzen sehr redselige Genossen und solche, die sich lieber in Schweigen hüllen.
Manchen liegt das im Blut, ist also ein rassespezifisches Merkmal.
Wie eine Katze kommuniziert, hängt aber auch davon ab, wie oft Deine Katze Artgenossen im Umfeld kontaktieren muss; reine Stubentiger teilen sich meist etwas sparsamer mit, da es weniger Anlass zum Austausch gibt.
Andere weiten die Kommunikation einfach auf ihre Menschen aus; dafür haben sie dann ganz spezielle Verhaltensweisen und Klänge im Petto, die nur den Menschen vorbehalten sind. Ein Klang-Klassiker ist das Miauen, ein Extra, das nur im Zusammenhang mit Menschen genutzt wird.
Katzensprache miauen
Wenn Kitten maunzen, rufen sie damit ihre Mama: “Hunger, Durst, Hilfe!“
Erwachsene Katzen, die miauen, suchen so auch Unterstützung bei uns.
Und je nachdem wie das Miauen ausfällt, wollen unterschiedliche Bedürfnisse befriedigt werden:
überschwänglich, entzückt:
lautstark, energisch:
weinerlich, jämmerlich:
im Flüsterton, hauchzart:
„Ich freue mich, dass Du da bist!“
„Füttere mich/ Spiel´ mit mir!“
„Mir fehlt etwas, tut etwas weh!“
„Komm Kuscheln!“
Quelle:
Fressnapf (2019): Warum miauen Katzen?, [YouTube-Video.], veröffentlicht am 30.01.2019, https://www.youtube.com/watch?v=Irf74BGUr2k&feature=youtu.be, zugegriffen am 20.12.2019
Warum fauchen Katzen
Katzen sind schlau und vermeiden in der Regel Begegnungen, die unschön oder im Streit enden, – sie gehen Konfrontationen lieber aus dem Weg. Das spart Energie und verhindert, dass man Blessuren davonträgt.
Manchmal lässt sich das aber nicht vermeiden und man sieht sich unmittelbar etwas gegenüber, dem man nicht mehr aus dem Weg gehen kann. Da hilft nur noch eines: eine deutliche Warnung.
Und dieser Warnlaut sagt: „Stopp! – Bis hierhin und nicht weiter!“
Du kommst mir gerade viel zu nahe, ich fühle mich bedrängt. Ich ziehe mich jetzt zurück und Du gehst mir besser aus dem Weg; sonst muss ich womöglich Stufe 2 schalten: Attacke! Aber das mache ich nur, wenn es gar nicht anders geht!
Das Fauchen ist nämlich kein Laut, der anzeigt, dass ein Angriff bevorsteht, sondern dass das, was gerade passiert, der Fellnase zu weit geht.
„Komm´ lieber nicht näher! – Wie Du siehst und hörst, bin ich ein riesengroßer, fürchterlicher Gegner!“
Was bedeutet das Schnurren bei Katzen
Massage, Kuscheln, Dösen – darauf stehen Katzen!
Dabei wird auch am meisten geschnurrt: Mal ganz zart und leise, dann wieder laut brummig. Aber auch wenn es Deiner Katze nicht so gut geht und sie krank ist, kannst Du manchmal ein Schnurren vernehmen.
Das Schnurren ist eine äußerst komplexe Angelegenheit: Junge Kätzchen müssen erst einmal üben, bis sich ihr neuromuskuläres System eingespielt hat und ein „ordentliches“ Schnurren erklingt; und das kann dann sogar bis zu 28 Hertz betragen!
Quelle:
Fressnapf (2018): Warum schnurren Katzen?, [YouTube-Video.], veröffentlicht am 10.10.2018, https://www.youtube.com/watch?v=Y1Q3TOhjtuM&feature=youtu.be, zugegriffen am 20.12.2019
Diese „Ganzkörpervibration“ dient nicht nur Kommunikationszwecken, sondern auch der Katzen-Gesundheit: Schnurren reguliert, beruhigt und heilt Körper und Seele.
Und das tut nicht nur den Fellnasen gut, sondern auch dem Katzenfreund:
Durch das Schnurren wird bei uns Menschen nämlich ein Glückshormon ausgeschüttet.
Warum jault meine Katze
Wenn Deine Katze sich unbehaglich fühlt, wirst Du auch einmal ein Wimmern oder Jaulen zu hören bekommen. Sie braucht dann Hilfe und gibt diese Laute von sich, damit Du ihr hilfst.
Die Steigerung ist ein schriller Schrei.
Vielleicht hat sich Deine Mieze nur erschreckt oder es ist wirklich etwas passiert und sie wurde verletzt? – Da solltest Du der Ursache lieber auf den Grund gehen! Auch wenn Katzen zornig werden oder ihnen etwas total gegen den Strich geht (Transportbox, Medikamente), können sie ihren Frust lautstark zum Ausdruck bringen.
Und dann wäre da noch die Leidenschaft… ????
In der Paarungszeit kann es auch ganz schön lautstark zugehen:
vor oder während dem Liebesakt – das klingt teilweise beängstigend, gehört aber dazu.
Katzensprache Gurren
Gurren ist nicht gleich Gurren.
Da gibt es viele Varianten.
Und es kommt immer darauf an, wer in den Genuss des Gurrens kommt; je nach Kontext kann es nämlich ganz unterschiedliche Bedeutungen haben.
– Ist aber immer positiv gemeint!
Wenn Deine Mieze gurrt, ist sie nicht zur Taube mutiert, sondern womöglich auf Freiersfüßen unterwegs; der sanfte Ton zeigt den Auserwählten, dass das Gegenüber einem Stelldichein nicht abgeneigt wäre.
Eine Katzenmama, die gurrt, fordert so ihre Kinder auf, zum Futterfassen zu kommen: zuerst zum Säugen mit Milch, später, wenn auf feste Nahrung umgestellt wurde, zum Fleischverzehr.
Eine Katze, die Dich an gurrt, begrüßt Dich überaus freundlich und sagt Dir, dass sie glücklich ist, Dich zu sehen. Sie freut sich, dass Du ihr jetzt Gesellschaft leistest.
Das Verhalten von Katzen deuten
Katzen teilen uns aber nicht nur mit bestimmten Lauten mit, was sie bewegt.
Sie nutzen dazu auch ihren Körper.
Dabei unterscheidet sich die Körpersprache einer Katze komplett von der Körpersprache anderer Vierbeiner.
Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt, ist er beispielsweise gut aufgelegt; einer Katze, die mit dem Schwanz wie elektrisiert hin- und her schlägt, sollte man ihr tunlichst aus dem Weg gehen – auch als Hund! Die ist dann – im Gegensatz zum Wuffel – nämlich nicht zum Spielen aufgelegt, sondern genervt und angespannt:
Missverständnisse sind hier an der Tagesordnung – es sei denn, die Tiere kennen sich und ihren Hausgenossen und können damit umgehen.
Für die Katze ist es wohliges Schnurren, für den Hund feindseliges Knurren – um nur ein paar Beispiele zu nennen. (Allerdings gibt es auch Hunde, die Schnurren…unglaublich? Aber wahr!)
Aber dazu braucht es eine Menge Vertrauen und Erfahrung.
Meine Katze zeigt ihren Bauch
Deine Mieze legt sich auf die Seite und zeigt Dir die Bauchseite?
Oder sie rollt sich komplett auf den Rücken?
Bingo! – das sind 100 Punkte für Vertrauen!
Der Bauch ist eine Stelle, die normalerweise penibel geschützt wird.
Wenn Deine Katze Dir bedingungslos traut, zeigt sie Dir ihren Bauch und erlaubt manchmal sogar, dass Du diese verwundbare Stelle berührst.
Aber Vorsicht! – gerade noch innig gekrault, kann doch mal eine Offensive folgen!
Immer die Gemütslage im Auge behalten und sofort den Rückzug antreten, wenn Du spürst, dass es Deiner Katze (langsam) zu bunt wird.
Manche Katzen mögen es auch ganz und gar nicht, wenn Du ihren Bauch anfasst: „Nicht Anfassen, nur Gucken!“ Das heißt noch lange nicht, dass sie Dir nicht vertraut! Sie zeigt das eben auf andere Weise.
Wer seine Mieze länger kennt, weiß irgendwann genau, wo die wunden Punkte sind und umschifft diese lieber. Das tut der Liebe gut und keinen Abbruch!
Meine Katze putzt sich und andere
Du wirst ab und an gesäubert?
Wenn Deine Katze Dich mit einem Schlecker versieht, zeigt sie Dir zum einen, dass sie Dich gern mag, und zum anderen, dass Du zu ihr gehörst: sie markiert Dich so als Familienmitglied.
Du bist ihr wichtig!
Schließlich bist Du der Mensch, der sie mit Nahrung versorgt und ihr eine Unterkunft bietet; da ist es in ihren Augen natürlich angebracht, Dich gut zu pflegen. Und falls Du Kontakt mit Gerüchen hattest, die Deiner Katze fremd sind oder die sie nicht mag, kann das Abschlecken diese auch beseitigen.
Ausnahme ist Schweißgeruch.
Für uns Menschen nicht so der Bringer, für Deine Katze schon!
Dabei steht Deine Fellnase nicht so sehr auf den Geruch, sondern auf den salzigen Geschmack, den Schweiß auf der Haut bietet.
Meine Katze blinzelt
Ohne Worte, nur mit den Augen – Katzen können sich auch so mitteilen.
Wenn eine Samtpfote Dich anblinzelt, sie schließt dann kurz die Augen, um sie dann in Zeitlupe wieder zu öffnen, fühlt sie sich rundum wohl bei Dir.
Blinzeln ist für Katzen eine friedliche und freundschaftliche Form des Augenkontakts.
Wäre ein Angriff geplant, wäre der Blick starr, nicht blinzelnd und entspannt; für Deine Katze führt jemand der blinzelt also nichts Böses im Schilde.
Du kannst Ihr antworten und es ihr gleichtun: schau ihr nicht starr in die Augen, sondern blinzle sie an.Dann weiß Sie, dass Du sie auch lieb hast und froh bist, dass sie bei Dir ist.
Katzen blinzeln auch, um Situationen zu entschärfen: Wer blinzelt signalisiert, dass er nicht auf eine Auseinandersetzung aus ist, – Frieden ist das Ziel.
Meine Katze gibt Köpfchen
Katzen kommunizieren auf Ebenen, die manchmal für uns Menschen weder sichtbar, noch erklärbar sind. Das ist weder geheimnisvoll, noch übersinnlich, sondern hat schlicht und ergreifend mit Biochemie zu tun:
Pheromone sind chemische Substanzen, die von Katzen produziert werden; sie dienen der Kommunikation und beeinflussen das Verhalten.
Katzen bilden diese Botenstoffe in unterschiedlichen Körperdrüsen. Jeder Geruchsstoff hat dabei seine ganz eigene Bedeutung und wird über das Gesicht (Kinn und Wangen), Pfoten oder Harn an strategisch wichtigen Stellen von der Katze hinterlassen.
Wenn Deine Katze sich mit Kinn oder Kopf an Dich schmiegt, fühle Dich geschmeichelt: – Du bist ein Lieblingsmensch!
Sie mag Dich und verteilt deshalb ihren Duft an Dir, den andere Fellnasen wahrnehmen: „Mein Mensch! Der gehört zu mir, wie Du unschwer riechen kannst – Pfoten weg!“
Meine Katze kratzt
Von wegen „Samtpfote“ – die possierlichen Fellnasen können auch anders!
Das merken Katzenhalter spätestens dann, wenn ihr Lieblingssessel toupiert wurde. Katzen richten sich „ihr Zuhause“ eben konsequent selbst ein – und her.
Aber warum tun sie das eigentlich?
Die Krallen sind mit die wichtigsten „Werkzeuge“ einer Katze; sie braucht sie zum Fangen und Festhalten von Beute, – aber auch zum Klettern, Springen und Revier markieren.
Für die „Markierungsarbeiten“ müssen in der guten Stube oft Möbel herhalten. Im Idealfall welche, die speziell für die den Stubentiger da sind, wie Kratzbäume: ihre raue Oberfläche bietet genug Widerstand und ist deshalb der optimale Träger für Katzen-Duftstoffe; gleichzeitig werden die Krallen gepflegt und geschärft, denn das abgenutzte Horngewebe – die leeren Krallenhüllen – werden so einfach abgeschabt.
Du wolltest Dir gerade ein paar schicke Designer-Möbel anschaffen oder neu tapezieren? – Dann gibt´s hier Tipps, wie Mobiliar keine Cutting-Tattoos bekommt.
Meine Katze versteckt sich
„Miez, Miez, Miiiiiez!?“
Wo steckt sie Samtpfote nur wieder?
Katzen verstecken sich gerne. Am liebsten an Orten, wo Du nicht unbedingt mit ihnen rechnest:
In Schubladen, Taschen, Wäschetrocknern oder Kartons – und das sind nur einige Hotspots. Dabei kann es im Versteck gar nicht eng genug sein!
Unglaublich, dass die Kerlchen da überhaupt hineinpassen. Aber Katzen sind ja mega beweglich – als hätten sie Gummiknochen – die pfropfen sich überall ´rein, wenn sie wollen…
Hier fühlt man sich nämlich geborgen und geschützt. „Keiner sieht und hört mich und es ist kuschelig warm in der Höhle.“ Das Verstecken ist also gewissermaßen ein Urinstinkt. Das solltest Du auch zulassen. Meist gibt es auch dieselben Verstecke, die immer wieder aufgesucht werden.
Aber wenn sich Dein Miez nur noch versteckt, sollten bei Dir die Alarmglocken läuten, denn dann ist sie wahrscheinlich von irgendetwas in ihrem Umfeld ziemlich gestresst.
Meine Katze bringt Geschenke
Wenn Dein Mitbewohner ein Freigänger ist, kennst Du das bestimmt:
Auf der Matte vor der Haustür liegt ein Geschenk für Dich!
Augen auf, wenn Du das Haus verlässt! (Ich bin schon beinahe auf mein „Geschenk“ ´draufgetreten – man rechnet ja frühmorgens nicht unbedingt mit Leichen vor der Tür! Dann muss auch noch schnell die Beisetzung organisiert werden, dabei hat man´s ja morgens meistens eilig.)
Die Geschenke variieren zudem: Eine tote Maus, Ratte, auch mal ein Vögelchen – entweder im Ganzen, dann mal wieder ohne Kopf, manchmal auch nur ein Körperteil. Oder die Beute wird Dir lebend kredenzt: wenn Du Pech hast, ist sie noch so aktiv, dass sie durch die komplette Wohnung flitzt – und Du hinterher.
Da Du kein so guter Jäger wie Deine Samtpfote bist, kann das Stunden dauern… Von manchen Präsenten hat man also ganz schön lange etwas. Aber freu´ Dich, denn diese Geschenke erhalten die Freundschaft!
Du bist auserwählt!
Deine Katze zeigt Dir so, dass sie Dich mag und Du ihr besonders am Herzen liegst; sie teilt nämlich nicht mit jedem ihre Beute.
Meine Katze tollt herum
Außer Rand und Band – manchmal gibt es kein Halten für Deinen Miez:
Wenn die Lebensfreude oder die Spiellust Katzen packt, legen sie so richtig los!
Sie sausen dann wie von der Tarantel gestochen durch die Gegend.
Oder sie wälzen sich ekstatisch auf dem Boden herum, um im nächsten Moment los zu spurten und luftige Höhen zu erklimmen.
„Spiel´ doch mit!“ – wenn Deine Katze Dich zum Mitspielen animieren möchte, berührt sie Dich auch oft.
Sie pfotelt dann nach Deinem Ärmel, Deiner Hose oder an Deinen Körperteilen herum…
…aber die Krallen sind dabei (meistens) nur freundschaftlich ausgefahren
– also nicht gefährlich!
So deutest Du Katzensprache richtig
Was will Deine Katze Dir gerade genau sagen? Hast Du ein Gespür dafür, wann Dein Miez sich freut, nervös oder ängstlich ist?
Es ist gar nicht so einfach, immer richtig einzuschätzen, was Deine Katze gerade empfindet.
Du entwickelst mit der Zeit zwar ein Gespür dafür, was die Samtpfote möchte, aber es gibt hin und wieder Momente, wo sie Dich auch überrascht?
Das liegt daran, dass es manchmal gar nicht so einfach ist, die Katzensprache richtig zu deuten:
Schon feine Änderungen im Verhalten zeigen oft schon eine Gefühlsschwankung an, die Du gar nicht so schnell erkennen kannst.
Uns fallen vor allem die extremen Veränderungen auf, nicht so sehr die unauffälligen.
Wenn Du weißt, wie Katzen ihre Gefühle ausdrücken, verstehst Du leichter, was sie empfinden.
Wie zeigen Katzen Zuneigung
Wenn Du immer einen felligen Schatten bei Dir hast, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder hast Du Dich länger nicht rasiert oder Du bist der Liebling Deiner Katze.
Es gibt aber auch Katzen, die Dir nicht auf Schritt und Tritt folgen und Dich trotzdem abgöttisch lieben – das ist nämlich auch eine Frage der Persönlichkeit; manche Samtpfoten sind einfach von Natur aus etwas reservierter.
Kommst Du auch in den Genuss von Pflegeeinheiten? – wirst Du beispielsweise abgeschleckt?
Wenn Dich Deine Katze putzt, wirst Du als vollwertiges Familienmitglied behandelt. Beim Abschlecken wird nämlich fremder Duft ausgemerzt und durch vertraute Family-Odeur ersetzt: Du gehörst dazu und das soll auch jeder wissen.
Ein weiterer Liebesbeweis – allerdings für uns Menschen oft falsch verstanden – ist ein zarter Biss in Fußzehen oder in die Finger.
Keine Angst – so ein „Love Bite“ ist meist total sanft.
Wie zeigen Katzen Vertrauen?
Ein Päuschen zwischendurch –, Miezen legen gerne öfters am Tag eine Auszeit ein.
Der Platz, an dem sich eine Katze für ein Nickerchen niederlässt, muss ein sicherer Platz sein, da dürfen keine Gefahren lauern. Wenn Deine Samtpfote Dich als Schlafplatz aussucht, dann vertraut sie Dir und legt sich – wortwörtlich – voll und ganz in Deine Hände.
Wenn sich Deine Mieze gut aufgehoben fühlt, kommst Du auch in den Genuss, ausgiebig durchgeknetet zu werden; Kitten machen das bei der Mama, um den Milchfluss anzuregen; Dir zeigt sie so, dass sie Dir genauso vertraut wie ihrer Mama – mehr Vertrauen geht nicht.
– Fühl´ Dich geehrt!
Wie zeigen Katzen Schmerz?
Es ist gar nicht so einfach, einer Katze anzusehen, dass sie Schmerzen hat, denn sie jammert meist nicht lautstark. Klar – es gibt Verletzungen, da fällt gleich auf, dass mit Deiner Mieze etwas nicht stimmt:
Wenn ein Freigänger auf einmal zu ungewohnter Zeit nachhause kommt, sich versteckt, humpelt oder kläglich maunzt – dann kannst Du mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, dass sie etwas plagt.
Und eine Katze, die normalerweise mit Heißhunger über ihr Futter herfällt, es aber auf einmal tagelang verschmäht, könnte sich auch mit Unwohlsein herumquälen; eine Katze kann schon mal ein paar Tage ohne Futter auskommen; behalte sie aber lieber im Auge und stelle sie einem Tierarzt vor, wenn sich das Futterfassen nicht bessert oder weiter verschlechtert.
Wie zeigen Katzen Trauer?
Trauern Katzen um Mitmenschen oder Artgenossen, die gehen mussten oder gestorben sind?
Ist zwar wissenschaftlich nicht bewiesen, aber ich bin mir sicher – Katzen trauern. Zwar jede auf ihre Weise, aber sie empfinden Verlust. Miezen sind traurig. Und das merkst Du Ihnen auch an, wenn Du sie kennst.
Dabei ist das gar nicht so weit weg von dem, was wir Menschen fühlen und tun, wenn wir traurig sind:
Sie suchen nach dem Vermissten, ziehen sich zurück, spielen nicht, wollen für sich sein, gehen kaum raus, haben keinen Appetit mehr und verweigern das Futter.
Andere schlafen schlecht, sind nervös, ungeduldiger also sonst – und manchmal sogar aggressiv.
Unsauberkeit und vernachlässigte Fellpflege können auch mal eine gewisse Zeit dabei sein.
Wie zeigen Katzen Angst?
Wenn Deine Katze Angst hat, siehst Du ihr das sofort am Gesichtsausdruck an: Alles ist schmal und beengt am Körper – von den Ohrwatscheln bis hin zu Schnurrhaaren – also richtig windschlüpfrig und unter Spannung.
Allzeit bereit, zu reagieren: mit Flucht oder – wenn´s nicht anders geht, auch mit Angriff!
Sie faucht, erst leise, dann lauter, gibt einen lauten Schrei von sich, wenn sich alles so zugespitzt hat, dass sie sich verteidigen muss. Da werden dann auch die Waffen ausgepackt, die Krallen.
Wie ein Tarnkappenbomber – geduckt, kauernd am Boden, Katzen schaffen es, wie ein Teil vom Untergrund zu wirken; wenn sie wollen, werden sie so komplett unsichtbar. Auf Wiesen oder in Ackerfurchen ist eine Katze so kaum zu sehen. Nur ihre blitzenden Augen verraten sie dann.
Wenn Deine Katze sich bedroht fühlt und Angst hat, kannst Du das auch am Schwanz sehen: der ist dann oft gefächert wie ein Staubwedel.
Du hast eine ängstliche Katze und möchtest, dass sie zutraulich wird?
Wie zeigen Katzen, dass sie spielen wollen?
Intelligente Säuger spielen – und Katzen tun das bis ins hohe Alter!
Im Kitten-Alter ist das Spielen Training, das auf das Leben vorbereitet.
Spielerisch wird so gelernt, wie man mit Freunden, Gegnern und Beute umzugehen hat.
Im fortgeschritten Alter hält das Spielen Körper und Seele fit: wenn Deine Katze mit Dir spielt, zeigt sie Dir, dass sie Dich gerne um sich hat und Dir absolut vertraut – das verbindet und schweißt Euch zusammen.
Wenn Deine Katze durch die Wohnung zahnt und dann auf Dich zukommt, kannst Du davon ausgehen, dass sie in Spiellaune ist.
Rückenlage – alle Viere von sich gestreckt – kann bei manchen Katzen auch ein Kraul- oder Spielangebot sein; vielleicht wirst Du dabei leicht „gekrallt“ oder mit den Hinterbeinen bearbeitet, dann ist das die Aufforderung an Dich, Deiner Mieze zu bespielen.
Oder Du hast wie ich einen Schuh-Fetischisten zuhause. Dann kann es passieren, dass urplötzlich ein Überfallkommando hereinbricht und sich in die Schnürsenkel verbeißt, wenn Du dabei bist, Dein Schuhwerk an- oder auszuziehen…