Dir ist eine Katze zugelaufen oder Du hast eine Katze gefunden?
Und jetzt weißt Du nicht, was Du tun sollst?
Unverhofft kommt oft – auf einmal ist sie da: eine Katze.
Sie schaut Dich mit großen Augen an, maunzt herzzerreißend.
Das Problem, diese Katze gehört eigentlich nicht zu Deinem Hausstand!
Wo kommt sie her?
Vermisst sie jemand?
Oder hat sie kein Zuhause?
– Was machst Du am besten, wie verhältst Du Dich jetzt richtig?
Katze gefunden – was tun?
Klar, Du möchtest helfen, nimmst den Findling auf, oder?
Aber so einfach ist das nicht!
Du machst Dich unter Umständen sogar strafbar, wenn Du die Katze einfach einbehältst;
Katzen fallen nämlich rein rechtlich gesehen unter das „Fundrecht“:
Laut Gesetz (§§ 965 – 984 BGB) ist der Finder eines Tieres verpflichtet, sich unverzüglich beim Eigentümer zu melden; wenn dieser nicht ausfindig gemacht werden kann, hat man bei einer Behörde eine ordnungsgemäße Fundanzeige zu erstatten, oder das Fundtier in einem Tierheim abzugeben.
In manchen Kommunen muss man einen Fund auch bei der Polizei oder einem Fundbüro melden.
Ausgenommen sind Katzen, die eindeutig unter die Kategorie „herrenlos“ fallen, also Streuner sind.
Nachbarskatze oder Streunerkatze – gibt es einen Besitzer?
Du, als Robin Hood der verwaisten und heimatlosen Katzen, denkst, eine gute Tat zu vollbringen, dabei weint sich woanders jemand gerade die Augen aus und vermisst seinen Schnurrer ganz schrecklich. Dir würde es ja nicht anders gehen, wenn´s um Deine Katze ginge, oder?
Eine fremde Katze einfach so zu behalten verbietet sich also schon aus rein moralischen Gründen.
Aber woran erkennst Du, ob es sich um eine Streunerkatze oder die Nachbarskatze handelt? – Gibt es überhaupt Indizien, die eindeutig sind?
Katze mit Besitzer erkennen
Wenn Dir eine Katze zugelaufen ist, solltest Du zuallererst checken, ob sie aus der unmittelbaren Umgebung stammt:
Möglicherweise handelt es sich um die Katze eines Nachbarn, die Du nicht kennst oder die Dir bisher nicht aufgefallen ist?
Gehe anfangs bei Deinen nächsten Nachbarn vorbei und frage nach.
Vielleicht haben sie eine Katze und vermissen sie.
Wenn einer Deiner Nachbarn seine Katze vermisst, zeige ihm die Katze.
Eine Gegenüberstellung bringt dann sofort Licht ???? ins Dunkel!
Streunerkatze erkennen
Das Leben einer Streunerkatze ist hart und von Entbehrungen gekennzeichnet; es hinterlässt seine Spuren. Einer Katze, die auf sich allein gestellt ist, sieht man das körperlich an: Streuner haben ein struppiges Haarkleid, sind eher zu dünn als zu dick, manchmal haben sie auch Verletzungen davongetragen.
Freigänger sind in der Regel gut aufgestellt, was ihr Äußeres angeht:
sie sind meist gut genährt (manchmal zu gut…), haben ein gepflegtes Fell, keine Parasiten; manche von ihnen sind in den Ohren tätowiert und tragen ein Halsband. Streuner sind meist sehr scheu, trauen Menschen nicht über den Weg; eine Katze, die ein Zuhause hat, ist zutraulicher, sie ist den Umgang mit Menschen gewöhnt.
Zugelaufene Katze melden
Wenn Dir eine Katze zugelaufen ist, solltest Du das stante pede melden:
- im Tierheim
- beim Tierarzt
- bei der Polizei
Meist reicht es aus, wenn Du Dich an ein Tierheim oder einen Tierarzt wendest;
wenn Du sichergehen willst, ob in Deiner Stadt oder Kommune eine Meldung über eine zugelaufene Katze bei der Polizei notwendig ist, mach´ Dich vorher schlau und frag´ nach.
Du kannst auch über die Sozialen Medien bekannt machen, dass Dir eine Katze zugelaufen ist.
Irgendein User kennt die Katze womöglich oder weiß, wem sie gehört?
Über die Sozialen Medien kannst Du in kürzester Zeit sehr viele Menschen erreichen,
die Deine Nachricht wiederum weiterleiten.
So steigt die Chance, dass der Besitzer der Katze gefunden wird.
Katze zugelaufen – beim Tierheim melden?
Zugelaufene Katzen werden oft als erstes im Tierheim gemeldet und abgegeben weil die Besitzer meistens als zuerst in den Tierheimen nachfragen, ob ihre Katze abgegeben wurde
Es kann aber auch nicht schaden, beim örtlichen Tierschutzverein oder Tierarzt Meldung zu machen.
Dort kannst Du eventuell auch einen Steckbrief platzieren und die zugelaufene Katze kurz beschreiben: fotografiere die Katze von allen Seiten und beschreibe sie. Hat sie vielleicht besondere Merkmale? Gib alles an, was hilft, die Mieze näher zu beschrieben: das erleichtert das Finden.
Falls der Besitzer dort nachfragt, wissen die Mitarbeiter gleich Bescheid, wo die Fellnase hingehört und können Dich informieren, dass der Besitzer sich gerührt hat:
Katze zugelaufen – auf Facebook oder im Forum melden?
Im Internet wird Dein Findling innerhalb kürzester Zeit über die sozialen Netzwerke bekannt gemacht.
Bei Facebook kannst Du beispielsweise über bestimmte Gruppen Deine zugelaufene Samtpfote einstellen und auf einen Schlag eine Menge Menschen erreichen, die Deine Nachricht ihrerseits teilen oder direkt an den Katzenbesitzer weiterleiten können.
Oder Du verbreitest Deinen Fund über bestimmte Foren/ Anlaufstellen
im Netz für die Katzensuche (z.B. „Tiersuchdienst“, „Katzensuchdienst“, „Tierregistrierung“, „Tasso“ usw.) –
Wer eine Katze gefunden hat, kann sich hier melden!
Katze zugelaufen – was du außerdem wissen solltest
Dir ist eine Katze zugelaufen? – Und was nun? Das solltest Du wissen:
Freigänger checken ihre Reviere täglich und schreiten sie dabei meist auf gleichen Pfaden ab.
Manchmal machen sie aber auch kleine Abstecher, dann kommen sie dann bei Dir vorbei:
da quert auf einmal eine fremde Katze Deinen Garten, die Du noch nie gesehen hast!
Neugierig, wie Katzen nun mal sind, verweilt sie womöglich länger oder begehrt
– wenn es sich um einen mutigen Zeitgenossen handelt – sogar Einlass an Deiner Tür?
Und was machst Du? – Klar, Du lässt sie womöglich rein, Sie maunzt ja so kläglich!
Dabei handelt es sich möglicherweise um eine Katze, die jemandem gehört, also ein Zuhause hat, und nur auf Streifzug ist.
Soll man eine fremde Katze füttern?
Wenn die fremde Katze gut genährt und gepflegt ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass Du schlicht und ergreifend eine Nachbarskatze vor Dir hast.
Und die solltest Du nicht füttern!
Viele Fellnasen greifen gerne mal woanders Futter ab – sozusagen „Cat Food To Go“ auf der Durchreise; wenn ihr das Futter bei Dir zusagt und mehr mundet als zuhause, hast Du auf einmal eine neuen „Kostgänger“ an Deiner Seite, der Dich öfters besucht.
Eine fremde Katze also besser nicht füttern!
Das ist weder ihrer Figur, noch ihrer Gesundheit zuträglich.
Kann man eine zugelaufene Katze behalten?
Wenn Du Dich umgehört und Meldung gemacht hast, und sich nach einem halben Jahr ab Meldetermin niemand gemeldet hat, dem die Mieze gehört, kannst Du die zugelaufene Katze behalten.
Allerdings brauchst Du für einen Streuner etwas mehr Einfühlungsvermögen und Geduld, da er durch seine individuelle Vorgeschichte möglicherweise vorbelastet ist, und erst wieder Vertrauen zu Menschen aufbauen muss:
Und Deine Tierliebe in Ehren – bevor eine Samtpfote endgültig bei Dir einzieht, solltest Dich fragen
- habe ich ausreichend Zeit für ein Haustier?
- wer kümmert sich um die Katze im Urlaub?
- kann ich mir Futter, Streu, Zubehör und Tierarztbesuche leisten?
- kommen die anderen Hausbewohner mit einer Katze klar?
Sonst nimmt das neue Katzenglück ein schnelles Ende!
Und das wird dann für Dich und die Mieze zu einem traurigen Kapitel, das allen Beteiligten nicht gut tut.
Babykatze gefunden – was muss beachtet werden?
Was musst Du beachten, wenn Du eine Babykatze gefunden hast?
Katzenmamas suchen sich in der Regel einen geschützten Platz für die Geburt.
Die Kitten wagen sich in gewissem Alter aber auch schon mal aus dem Versteck heraus:
die Mama geht kurz jagen – sie muss ja auch einmal etwas zu sich nehmen – und die Babykatzen machen dann gerne mal die Gegend unsicher. Die Versuchung ist einfach zu groß, die große weite Welt da draußen lockt…
Katzenkinder sind da nicht anders als Menschenkinder: verspielt und neugierig!
Gehe nicht zu dicht ´ran, warte ab und beobachte in gebührendem Abstand, ob die Katzenmama zurück zu ihren Jungen kommt.
Gesunde Katzenbabys können diese Zeit gut überstehen; gefährlich wird´s nur, wenn es im Winter sehr kalt ist. Dann besteht eventuell die Gefahr, dass sie leicht unterkühlen, wenn ihnen länger die Wärme der Mutter fehlt, Neugeborene brauchen es mollig.
Greife aber nur ein, wenn den Babykatzen unmittelbar Gefahr droht, oder sie über mehrere Stunden ganz auf sich allein gestellt sind und die Mutter nicht zu ihren Jungen zurückkehrt.
Die kleinen Zwuckel sind nämlich in der Obhut ihrer Mama immer noch am besten aufgehoben.
– Und da sollten sie auch so lange wie möglich verweilen können!
Katzenbaby ohne Mutter
Wenn Du sicher bist, dass es sich um ein verwaistes Katzenbaby handelt –
also ein Katzenbaby ohne Mutter – sieht´s natürlich ganz anders aus!
Dann solltest Du sofort helfen und Dich um die fellige Waise kümmern.
Kitten sind ja noch Babys und haben deshalb – genau wie Menschenbabys –
besondere Ansprüche; eine Katzenmama ersetzen ist also gar nicht so einfach und ganz schön zeitintensiv: Falls das Katzenbaby noch Muttermilch braucht, also circa bis zur 8. Lebenswoche, musst Du alle zwei Stunden füttern – auch nachts!
Danach leicht das Bäuchlein massieren.
Lasse Deinen Zögling am besten bei einem Tierarzt gründlich untersuchen.
Er kann Dir auch einen Muttermilch-Ersatz mitgeben und Dir Ratschläge geben, was Dein Kitten jetzt und in Zukunft alles braucht, um groß und stark zu werden.
Auch im Katzenblog findest Du viele tolle Tipps rund um das Thema „Katzenbaby“:
– Alles, was frischgebackene Katzeneltern wissen müssen!
Verletzte Katze gefunden – so handelst du richtig
Die Katze, die Dir zugelaufen ist oder die Du gefunden hast, ist verletzt?
Dann ist natürlich schnelle Hilfe gefragt!
– Um so eine Katze solltest Du Dich sofort kümmern.
Fange sie vorsichtig ein und bringe sie zu einem Tierarzt in Deiner Nähe.
Aber Obacht: Eine verletzte Katze hat Angst und versucht sich möglicherweise zu wehren!
Zieh´ Dir deshalb Kleidung an, die Dich schützt; vor allem Handschuhe, bevor Du die Katze anfasst.
Sonst könnte es sein, dass die Katze gerettet ist, Du aber einige Blessuren davonträgst…
Erste Hilfe bei Katzen
Es gibt viele Tipps, wie man bei Katzen Erste Hilfe leisten sollte.
Aber mal ganz ehrlich, wer kann das leisten – ohne veterinäre Ausbildung?
Möglicherweise „verschlimmbessert“ man die Lage der Katze noch, wenn man versucht, selbst Hand anzulegen!
Für den Laien, auch für Personen mit viel Katzenerfahrung, ist es schwierig,
eine Diagnose zu stellen und binnen Sekunden die richtige Hilfe zu leisten.
Also im Notfall Tierarzt oder Tierklinik-Telefonnummer griffbereit auf dem
Handy gespeichert haben: anrufen, Situation schildern und um Rat fragen!
Verletzte Katze transportieren
Egal wie behutsam Du es anstellst – der Tierarztbesuch ist und bleibt auch für eine gesunde Katze ein Erlebnis, auf das sie gerne verzichtet. Mit der Transportbox verknüpfen Katzen oft unschöne Ereignisse, die Mobilmachung hat Auswirkungen, die Katzen nicht so toll finden:
Aufregung, Stress, Unbekanntes – all das würde eine Katze lieber vermeiden – eine angeschlagene Katze amüsiert das erst recht nicht. Sie wird sich wehren, so gut sie kann!
Polstere die Box gut aus, damit die verletzte Mieze auf dem Weg zum Tierarzt stabil, weich und warm gebettet ist; achte aber darauf, dass sie nicht zu sehr eingeengt ist: sie sollte gut Luft bekommen und ordentlich atmen können.
TIPP: Perfekt sind Boxen, die sich von oben öffnen lassen – das erleichtert das Herein- und Herausheben – gerade, wenn die Katze verletzt ist und schnell Hilfe braucht.
Verletzte Katze gefunden – wer zahlt die Kosten?
Wenn Du eine verletzte Katze gefunden hast und sie tierärztlich versorgen lässt, musst erst einmal Du für die Tierarztkosten aufkommen, bis der Besitzer ermittelt werden kann. Falls sich kein Besitzer findet, kommt sie ins Tierheim, das auch für die Kosten des Tierarztes aufkommt. Unterbringung, Verpflegung und Behandlungskosten werden in Tierheimen meist durch Spenden, Vereine oder Zuschüsse durch die Gemeinde abgedeckt. Manche Tierärzte berechnen auch einen bestimmten Anteil, wenn feststeht, dass es sich um einen Findling handelt.
Und der Klassiker: Katze auf Baum, die sich nicht mehr heruntertraut?
Die Feuerwehr hilft in so einem Fall in der Regel kostenfrei!
Wer einem verletzten Tier nicht hilft oder zumindest die Polizei informiert, macht sich sogar strafbar (§ 3 Nr. 3 TierSchG). Also bitte sofort den Tierschutz oder die Polizei einschalten und dem Tier helfen!
Tote Katze gefunden – was tun?
Das kommt darauf an, wo Du die tote Katze gefunden hast.
Auf Deinem Privatgrundstück, beispielsweise im Garten oder im „öffentlichen Raum“?
Wenn Du auf einer öffentlichen Straße eine tote Katze entdeckst, bist Du nicht verpflichtet, sie mitzunehmen; wenn Du eine tote Katze auf Deinem Privatgrundstück findest, musst Du Dich selbst darum kümmern.
Und denke ´dran, für den Umgang mit einem Kadaver gibt es – je nach Land in dem Du zuhause bist – gesetzliche Vorschriften. In Deutschland:
Rechtsgrundlage in Deutschland ist die Verordnung EG 1069 / 2009 und das Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz:
Frage vorher im Tierheim oder beim Tierarzt nach, ob eine Katze vermisst wird. Es ist schlimm zu erfahren, dass die geliebte Samtpfote nicht mehr heimkehrt. Aber mit der Ungewissheit leben zu müssen, ist auch schrecklich. Es ist besser, man bekommt Bescheid.
Dann kann man Abschied nehmen.
Tote Katze melden
Wenn Du eine tote Katze im öffentlichen Raum findest, solltest bei der zuständigen Behörde (Ordnungsamt, Bauhof, Straßenmeisterei) anrufen und den Fund melden.
Das tote Tier wird von den Mitarbeitern entsorgt oder zum Tierarzt gebracht; ist es registriert oder gechippt, wird der Besitzer ausfindig gemacht. Wenn kein Besitzer ermittelt wird, übergibt der Tierarzt den Kadaver der Tierkörperverwertungsanstalt.
Für die Kosten kommt die Stadt oder Gemeinde auf.