Eine katzengerechte Wohnung – gibt´s die überhaupt – oder ist das schon ein Widerspruch an sich. Unsere Hauskatzen gehören zur Familie der Katzenartigen. 

Ihre größeren Verwandten sind Geparden, Löwen oder Tiger – Raubtiere – und ganz schön wild! Wer Katzen in freier Wildbahn beobachtet, bemerkt diese Verwandtschaft sofort: Durch Wiesen und Wälder streifen, auf unbekannten Pfaden wandeln, Geheimnisse ergründen – all das ist Katzen-Natur pur; wenn die Sonne in den Bäumen tanzt, hier etwas knistert, dort etwas vorbeihuscht, und sich die Jagdgründe verlockend vor einem ausbreiten – welche Katze könnte da widerstehen? 

So mancher Katzenhalter, der seine Katze in der Stadtwohnung hält, wird deshalb von schlechtem Gewissen geplagt oder stellt sich ab und an die Frage, ob das Leben in den häuslichen vier Wänden für seine Katze überhaupt lebenswert sein kann.

Sie kann! 

Wenn Du die Voraussetzungen schaffst, dass die Katze ihrem Naturell gemäß leben kann.  

Wie groß muss eine Wohnung für Katzen sein?

Deine Katze braucht Bewegung. Als Jäger ist ihr Körperaufbau auf das Anschleichen, Springen, Klettern, – aber auch für schnelle Sprints ausgelegt.  Aus dem Stand sehr hoch springen, zielgenau landen oder einen Galopp mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 50 Stundenkilometern hinlegen – für die Katze kein Problem! 

Und das alles mit einer unglaublichen Geschmeidigkeit! Was da so lässig aussieht, ist die Arbeit eines Bewegungsapparats, dessen Gelenke und Muskeln im Laufe der Evolution perfekt aufeinander abgestimmt wurden. Die Wohnung sollte der Katze also genug Raum für Bewegung bieten – „Wohnklo mit Kochnische“ scheidet demnach definitiv aus!

Wie viele qm pro Katze? 

Faustregel: Anzahl der gehaltenen Katzen = Mindestanzahl der für die Katzen ständig frei zugänglichen, nutzbaren Wohnräume. Einer Katze sollte eine Mindestgrundfläche* zur Verfügung stehen. Als Mindestgrundfläche ist die Quadratmeterfläche bei mindestens zwei Meter Raumhöhe zu verstehen. Einrichtungsgegenstände, die die nutzbare Fläche für die Katze einschränken (z. B. Möbel, die weder für die Katze begehbar, noch als Unterschlupf dienen können), können nicht zur verfügbaren Mindestgrundfläche gerechnet werden. Die verfügbare Mindestgrundfläche für ein bis zwei Katzen muss 20 m² betragen. Neben der Mindestgrundfläche ist den Katzen effektiv dreidimensional nutzbarer Raum zur Verfügung zu stellen.

*Quelle: TVT e. V. Mindestanforderungen an die Haltung von Katzen, TVT-MB_189_Mindestanforderung_an_die_Haltuhttps://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/ng_von_Katzen__April_2021_ (3).pdf (jrshq.de), Stand 04/21, zugegriffen am 08.04.2022

Es lässt sich sicherlich vortrefflich darüber streiten, ob 40, 50 oder 60 m² passend sind; deshalb sollte das Augenmerk nicht (nur) auf der „richtigen“ Quadratmeterzahl liegen, sondern auch darauf, wie sich das Katzen-Leben darin gestalten lässt – da geht es nämlich auch um die Aufteilung und Einrichtung des Raums.

Ein Revier, das Deine Katze mit einem Blick überschaut, ist sicherlich weniger reizvoll, als mehrere Räume, die es immer wieder neu zu entdecken gibt. Auch draußen werden Reviere kleiner, je besser die Fütterung ist. Aber auch satte Katzen wollen jagen! 

Der psychologische Aspekt spielt also eine wesentliche Rolle: Stell´ Dir vor, wie es für Dich wäre – jeden Tag in demselben, kleinen Raum, der schnell abgeschritten ist – da ist Langeweile vorprogrammiert. Irgendwann lässt die Konzentration nach – es gibt ja nichts, worauf Du Dich fokussieren kannst – und Du wirst träge und depressiv.

Der einzige Höhepunkt ist die Futterzeit! Darauf lebst Du hin und leidest irgendwann auch noch an Übergewicht.  Ein düsteres Szenario – zugegeben – dabei ist es ganz einfach, mit ein wenig Kreativität und Einfühlungsvermögen attraktive Anreize zu schaffen! 

Vergrößerung der Nutzfläche durch Klettermöglichkeiten

Platz für Kletterspaß ist auch in der kleinsten Hütte! Mit etwas Phantasie und einen Blick für Innendesign kannst Du die Wohnfläche Deiner Katze vergrößern, indem Du an den Wänden Möglichkeiten zum Klettern, Laufen oder Liegen schaffst. Und der Fensterplatz ist für die Samtpfote reserviert! – Ausschließlich und mit Dauerkarte! 

Denn Katzen lieben es, auf der Fensterbank zu sitzen! Zum einen ist das ein erhöhter Ausguck, von dem aus die Katze alles im Visier hat, zum anderen gibt es da draußen ständig Bewegung, Action – das reizt das Auge der Jägerin ungemein. 

Außerdem kann man sich im Sommer herrlich in der Sonne aalen, im Winter spendet die Heizung von unten wohlige Wärme: Das nennt man dann „Katzenglück mit Aussicht“. Kein Wunder also, dass Fensterplätze hart umkämpft sind! So manche Katze teilt da gar nicht gerne mit Artgenossen und Blumentöpfen

Die Natur in die Wohnung holen

Freigänger sind tagtäglich vielen verschiedenen Sinneseindrücken ausgesetzt: Geschmäcker, Gerüche oder Töne. Stubentiger müssen sich mit einem viel kleineren, überaus menschlich geprägten Lebensraum zufriedengeben. Aber den kann man durchaus natürlich aufpeppen:

  1. Dekoriere die Wohnung mit Materialien aus der Natur: 
    Steine, Ton, Holz oder Pflanzen wie Seegras oder Moos. 

  2. Zimmerbrunnen sind bei Katzen extrem angesagt – am liebsten mit Kugeln, die sich im Wasserstrahl oder -fall bewegen. Im Zoofachhandel gibt es spezielle Trinkbrunnen – nur für Katzen. 

  3. Kübelpflanzen für die Katz: schaffe eine grüne Oase für Dich und Deine Katze. Du kannst Kübel oder Töpfe mit Pflanzen aufstellen, die der Katze behagen. Am besten Gräser wie Bambusgras, Segge- oder Gold-Flattergras. Geeignet sind auch Blauer Schwingel und  Strandhafer. 

  4. Auch Katzen, die nie als Freigänger unterwegs waren, lieben
    Naturgeräusche; die sind wahrscheinlich um Unterbewusstsein abgelegt. Es gibt CD´s mit Naturgeräuschen, die kannst Du abspielen – aber bitte leise – zu aufdringliche, laute Geräusche mögen Katzen meist nicht. 

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Katzengras

Katzengras ist nicht nur dekorativ, es hat für die Katze auch eine wichtige Funktion: wenn Katzen sich putzen, verschlucken sie Haare. Aber wie kommt das?

Katzenzungen sind rau, da sie mit ihren vielen kleinen Widerhaken wie eine Bürste mit Borsten funktionieren: wenn sich die Katze putzt, stellen sich die Haken auf, kämmen das Fell und halten gleichzeitig lose Haare fest, die dann auch verschluckt werden. Die verschluckten Härchen sammeln sich normalerweise erst im Magen und werden dann über den Darmtrakt ausgeschieden; wenn sich zu viele Haare ansammeln, frisst die Katze in freier Wildbahn Gras – vor allem die grobfaserigen Pflanzenteile -, um die unverdaulichen Haare herauswürgen zu können. Gras fungiert gewissermaßen als eine Art „Brechmittel“ – zugegeben – nicht sehr appetitlich, aber ein ganz natürlicher Vorgang für Deine Katze.

Wohnungskatzen solltest Du deshalb ersatzweise Katzengras anbieten. Katzengras gibt s im Zoofachhandel in verschiedenen Sorten und kann ganz einfach in der Wohnung gezogen werden. 

Gerstengras kommt sehr gut bei vielen Katzen an. Wie alle Getreide-Gräser mag es keine direkte Mittagssonne und will nur mäßig gegossen werden. Gerstengras ist sehr weich.
Hafergras ist ebenfalls eine sichere Alternative aus der Familie der Getreide-Gräser. Die Halme sind sehr weich. Die Erde sollte feucht, aber nie nass sein.
Weizengras gehört wie alle Getreidesorten zur Familie der Süßgräser. Anders als das bekannte Getreide werden für die Gras-Varianten nach ca. 3 Wochen die Weizentriebe geerntet. Weizengras ist sehr weich, muss nur mäßig gegossen werden und mag keine direkte Mittagssonne, aber eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Zyperngras (Cyperus papyrus) schmeckt vielen Katzen am besten. Allerdings sind die Halme recht scharfkantig – das kann zu Verletzungen führen und muss gut beobachtet werden! Gerne wird daher das Zwergzyperngras (Cyperus Zumula) als Katzengras verwendet, da es etwas weicher ist. Zyperngras mag es hell, warm und feucht.

Gegenstände aus der Natur mitbringen 

Wenn die Katze nicht in die Natur kommt, kommt die Natur eben zur Katze!
Beim nächsten Spaziergang, denke an Deinen Salonlöwen daheim und bringe ihm etwas Spannendes, Naturfrisches von Deinem Ausflug mit!
Was? – na da hast Du die freie Wahl!

Auf Schritt und Tritt findest Du Sommers wie Winters Aufregendes, das Du ohne viel Aufhebens mitnehmen kannst – vieles passt sogar in die Hosentasche! Je nach Jahreszeit können das mal Bucheckern, Tannenzapfen oder auch mal Ehren, Äste mit Blättern oder Blumen sein. 

Ermögliche Deiner Katze ein soziales Leben

Mal vorweg: Nicht alle Katzen sind gleich. Sie sind sogar sehr unterschiedlich. Ein „das macht Katze so oder so“ und eine abgeleitete Standart-Gebrauchsanweisung für „die Katze“ gibt es also nicht!
Wer sich die Mühe macht und das Verhalten von Groß- und Kleinkatzen genauer betrachtet, stellt fest, dass es in der großen Familie der Katzen zwar Ähnlichkeiten, aber sogar große Unterschiede gibt: Löwen jagen beispielweise im Rudel, unsere Hauskatzen aber lieber allein. Das Ganze hat wahrscheinlich mit Lebensraum und Evolution zu tun?

Unsere Hauskatzen sind zwar Individualisten, brauchen aber durchaus soziale Kontakte, – je nach Prägung – mal mehr mal weniger. Da Katzenbabys üblicherweise die erste Zeit mit ihrer Mama und den Geschwistern zubringen, erlernen sie in dieser Zeit auch den „kätzischen“ Verhaltenskodex.   

In den ersten Lebensmonaten wird also soziales Verhalten „programmiert“; alles, was ein Kätzchen in dieser Zeit kennenlernt, prägt sich in den kommenden Lebensjahren als Verhaltensmuster aus:  Ob sie andere Katzen mögen – generell oder nur bestimmte Artgenossen – und Freundschaften schließen wollen. Schmusen, Spielen, Raufen, Fellpflege, wenn gewollt – das ist mit Artgenossen ein Riesenspass – kein Menschlein wird das je so hinkriegen wie eine andere Katze! 

Wieso Katze nicht alleine halten? 

In freier Wildbahn sind Katzen unterwegs: sie legen jeden Tag viele Kilometer zurück – auf der Suche nach Beute und um das Revier abzustecken. Klar, sie ruhen sich auch mal aus! Machen Pause, halten ein Mittagsschläfchen und treffen ab und an auf „Freund“ oder „Feind“. 

Die Katze ist mit all ihren Sinnen gefordert. Kein Tag ist gleich, hinter jedem Baum lauern neue Abenteuer – da herrscht eine gewisse Grund-Spannung, die für Jäger lebensnotwendig ist!  Der Körper ist in Bewegung, die Psyche wird gefordert – das hält Katzen gesund und aktiv.

Und jetzt stell´ Dir vor, Du magst nicht unbedingt alle Deine Artgenossen, musst aber ganz alleine auf einer einsamen Insel leben, auf der es zwar jeden Komfort gibt, Du aber niemanden zum Reden, Kuscheln und Streiten hast. Da Katzen in der Regel keine Smartphones besitzen und auf einsamen Inseln die Netzabdeckung fehlt, wärst Du komplett von der Außenwelt abgeschnitten! 

Okay – es kann durchaus eine befreiende Wirkung haben, als Eremit zu leben, aber viele Katzen entwickeln Verhaltensstörungen: manche verkümmern seelisch und ziehen sich komplett zurück, andere werden ängstlich oder aggressiv. 

Also Katzen in der Wohnung nie allein halten – besser zu zweit oder zu dritt. 

Aber woran kann man denn erkennen, ob Katzen sich riechen können?

Buch-Tipp: „Katzen-WG“ von Gabriele Müller, Verlag: Müller Rüschlikon

Bürsten und Kämmen der Katze 

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Hormon Oxytocineng mit der Beziehungspflege verbunden ist, das bei der sozialen Fellpflege gebildet wird, sprich wenn sich Tiere gegenseitig „putzen“. Das Hormon festigt gewissermaßen die Beziehungen untereinander.

Katzenhalter, deren Katze sich schon bei der Ahnung von Pflegeeinheit verdünnisieren, können an dieser Stelle sicher nur müde lächeln.

Aber es macht tatsächlich Sinn, Katzen an Bürste und Kamm zu gewöhnen und eine Art Ritual daraus zu machen – das positiv aufgeladen – die Tier-Mensch-Beziehung auch verstärken kann.

Sorge für Rückzugsorte 

„Miez miez miez?!“ – aber weit und breit keine Fellnase in Sicht
Katzen suchen sich oft die kuriosesten Verstecke aus; sie quetschen sich in die engsten Nischen und Ecken – da gibt´s keine Tabus!

Rückzug ist ein ganz natürliches Katzenverhalten. Und – es gibt wieder einmal nicht nur einen guten Grund, warum Katzen das tun, sondern gleich mehrere: wenn sie ihre Ruhe haben wollen, ziehen sie sich an einen sicheren Ort zurück – am besten mit Blick auf´s Refugium (es könnte sich ja auch in der Ruhephase ein Grund ergeben, schnell einzugreifen – entweder Beute oder Spaß – oder beides!). 

Und wenn´s unangenehm wird und Gefahr droht, ziehen sich Katzen auch zurück: Rückzug ist ja bekanntlich die beste Verteidigung! Erst einmal gucken, was da kommt und sich in Ruhe auf den Gegner vorbereiten…
Biete Deiner Samtpfote mehrere Rückzugsmöglichkeiten an – kuschelige Nester und Liegeflächen, am besten auf unterschiedlicher Höhe. Abgesehen davon, wird Dein Miezel seine Ruhepole aber auch zielsicher selbst auswählen.  

Katzenbabys sind zart und leicht wie eine Feder, aber bei der Anschaffung und Erziehung muss auf einiges geachtet werden

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Sorge für Katzenspaß

Du willst Deinem Stubentiger mehr Abwechslung bieten? – Prima! 
Dafür musst Du nicht Unsummen für Spielzeug ausgeben! Du kannst mit ein wenig Phantasie viel selber basteln – und das mit ganz einfachen Dingen, die nahezu in jedem Haushalt zu finden sind!

Versetze Dich dazu einfach wieder in Deine Katze: Du bist ein Jäger. Was machst Du also am liebsten? Genau! – Lauern, Bejagen und natürlich!- Erbeuten! Kreiere also Reize, die diese Bedürfnisse befriedigen. „Gar nicht so einfach!“ meinst Du? Dann schau´ mal die folgenden Kapitel an!

Katzenspielzeug 

Wecke den Jäger in ihr! 

Aber Jäger ist nicht gleich Jäger: Manche mögen schnelle, fetzige Spiele – andere belauern gerne Ihre Beute und wieder andere mögen lieber nur im Kopf jagen – also Denkspiele, die mit Strategie zu tun haben. 

Es muss auch nicht immer eine fressbare Beute – also Futter oder Guzies als Belohnung geben. Die meisten Spiele funktionieren sehr gut mit Ersatzbeute. 

Hier ein paar Anregungen:

  1. Angeln
    Schüssel mit Wasser füllen und Tischtennisball oder Korken auf die Wasseroberfläche geben – je größer die Wasseroberfläche, desto spannender wird das Spiel!

  2. Forschen
    Kartons, Schachteln oder große Papiertüten mit Schlupflöchern ausstatten. Innen etwas zum Entdecken platzieren (Papier, Spielzeug, Blätter, Tannenzapfen o.ä.)

  3. Kreiseln
    Kreisel aus Holz gibt es in vielen Spielwarengeschäften für kleines Geld; man kann sie mit einer Art Peitsche oder per Hand antreiben. Katzen können sie wunderbar verfolgen und ihnen durch Pfoten neue Richtungen geben.

  4. Wildern
    Auch die übrigen Mitbewohner habe manchmal ganz tolles Spielzeug, das Katze gerne mal ausleiht: zum Beispiel Hundespielzeug.

  5. Squash
    Bälle an die Wand werfen und von der Katze erjagen lassen.

  6. Lauern
    Beute im Loch nachstellen, die immer mal kurz hervorlugt und gleich wieder verschwindet. Irgendwann muss man die Beute aber auch mal opfern, sonst verliert auch der geduldigste Jäger die Lust.

  7. Fangen
    Festes Lederband – mit oder ohne Anhängsel, das rasch über den Boden gezogen wird – der Klassiker schlechthin, leicht zu variieren und unverwüstlich. Kleine Bälle, Fellmäuse, zerknüllte Papier-Bollen oder Walnüsse werfen.

  8. Lichtspiel
    Den Lichtkegel einer Taschenlampe im Dunkeln bejagen lassen. Das Spiel dicht vor der Fellnase beginnen lassen und der Katze eine reelle Chance lasse, das Licht zu erbeuten.

Achtung: Bitte keine Laserpointer verwenden, da sie schwere Netzhautschäden verursachen können, wenn in Katzen-Augen geleuchtet wird!

Unterhaltung für Katzen 

Digital

Das digitale Zeitalter eröffnet auch den Katzen ungeahnte Möglichkeiten! Ob Videogame oder App für Katzen – auch Stubentiger kommen auf ihre Kosten  – vorausgesetzt, Du bist für so etwas aufgeschlossen. Wenn – dann solltest Du so etwas nur ab und zu einsetzen und nicht zur ständigen Unterhaltung nutzen. Immer nur auf das Tablet oder den Bildschirm zu starren, ermüdet und ist nicht wirklich artgerecht.

Digitales Mäusefangen für Deine Katze:

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Quelle: 
CAT GAMES (2016): Katze Spiele – Mäusejagd (Bildschirm-Spiel für Katzen),  [YouTube-Video.], veröffentlicht am 22.07.2016,https://www.youtube.com/watch?v=F0jztcaJ48g&feature=youtu.be, zugegriffen am 25.04.2018

Spielzeug

Dann gibt´s natürlich auch noch so eine Art „Selbst-Läufer-Spielzeug“ für Katzen, das – einmal angestupst – immer weiter rennt, kullert oder springt. Der Handel bietet hier eine Fülle von Variationen. Eine Zeit lang ist das sicherlich auch ganz spaßig für Deine Katze, aber irgendwann wird´s langweilig.

Stell‘ Dir nur mal vor, wie vorhersehbar das für einen ambitionierten Jäger ist, wenn er schon von vornherein weiß, was die vermeintliche Beute als nächstes tun wird! Das, was da noch reizt, ist höchstens die Bewegung – aber das auch nur auf einem durchschnittlichen Level. Für so etwas nimmt man dann irgendwann gerade noch eine Pfote her – das reicht.

Denkspiele

Denkspiele, die die Intelligenz der Fellnasen immer wieder auf´s Neue fordern, sind da schon interessanter. „Wie komme ich nur an das Leckerli?“ Du kannst immer neue Aufgabe entwickeln – allerdings solltest Deine Katze auch irgendwann ein Erfolgserlebnis haben- also die „Trauben“ nicht zu hoch hängen – das deprimiert auch. Sorge dafür, dass die Katze auch Erfolgserlebnisse hat und es für besondere Aufgabe auch etwas besonders Leckeres zu schnabulieren gibt. Das spornt an!


So etwas lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick auch selbst bauen:

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Quelle: 
Rassekatze.eu  (2014): Futter Intelligenzbox für Katzen selber bauen, [YouTube-Video.], veröffentlicht am 07.09.2014, https://www.youtube.com/watch?v=9sveowLF35U&feature=youtu.be, zugegriffen am 25.04.2018

Katze bleibt Katze

Bei allem Entertainment-Angebot von außen –  vergiss´ bitte nie, dass Deine Katze ein Tier ist und bleiben soll. 

Das heißt jedes noch so ausgeklügelte Spielzeug kann einen Artgenossen und Deine Gesellschaft ersetzen. Versuche einfach so viel Zeit wie möglich mit Deinem Miez zu verbringen! Dafür musst Du auch nicht ständig irgendwelche besonderen Sachen veranstalten; sei einfach nur DU. Lass´ die Katze an Deinem Leben teilhaben, zeige ihr, dass Du sie wahrnimmst: Streichle ihr mal über das Köpfchen, wenn sie in Deiner Nähe verweilt, lass´ sie aber auch in Ruhe ihr Nickerchen halten und akzeptiere ihre Rückzugszonen. 

Verwöhn´ Deine Katze. Genau wie wir Menschen ist Zuwendung lebenswichtig. Berührung, Nähe, Körperkontakt – das alles braucht Deine Katze – aber wohl dosiert bitte! Denke ´dran – Samtpfoten entscheiden, wann genug geschmust ist. Zwing´ Deiner Katze nichts auf, was sie nicht wirklich will:

  1. Streichelzonen: Rücken, Flanken, Brust, hinter den Ohren, Kinn, zwischen den Schulterblätter
  2. Nicht gegen den Strich streicheln!

Wenn Du beim Verwöhnen auf die Körpersprache Deiner Katze achtest, wirst Du im Laufe der Zeit herausfinden, was sie liebt und was Du besser sein lässt – die „Tabuzonen“ also besser großzügig aussparen…

Oder gönn´ Deinem Miez doch mal eine kleine Wellness-Einheit in Form einer Massage 
(– aber bitte ohne Öl! – das käme nicht so gut an!):

  • Arbeite Dich mit sanftem Druck zuerst vom Kopf bis zum Schwanzende vor
  • Fange mit den Fingerspitzen hinter den Ohren an, massiere über Flanken und Schultern 
  • Streiche über den Rücken aus, um das Ende der Massage zu markieren.

Merke:  Über den Augen kannst Du auch mit kleinen kreisenden Bewegungen massieren – das finden viele Katzen besonders angenehm!

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Kratzmöglichkeiten für die Katze 

Beutefangen, Kämpfen und Flüchten – der Spaß an Bewegung, das ist aber der Motor, der nicht nur den Körper fit hält, sondern auch dafür sorgt, dass eine Katze gefordert wird und Lebensfreude empfindet. 

Wohnungskatzen brauchen deshalb täglich Spielstunden und ausreichend Beschäftigung. Wenn eine Katze allein gehalten wird und keinen Kumpel zum Raufen hat, kann es deshalb passieren, dass menschliche Körperteile oder die Wohnungseinrichtung ´dran glauben müssen.

Biete Deiner Katze attraktive Kratzstellen an – am besten so viele wie möglich – mindestens aber 1-2 pro Wohnraum:

Kratzbaum

Am besten einen Kratzbaum aus Naturmaterialien – zum Beispiel schadstofffreiem Holz –  wählen. Die überzeugen nicht nur durch hochwertige Verarbeitung und Materialien ohne Chemie, sondern tun auch der Katze gut. Zugegeben – in der Anschaffung sind sie etwas teurer, aber es zahlt sich auf Dauer aus, in einen soliden Baum zu investieren. 

Kratztonne

Katzenkratztonnen gibt es mit Höhleneingängen und gepolsterten Liegeflächen im Inneren. Damit schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Der robuste Strukturstoff ist perfekt zum Krallenwetzen und die Höhlen bieten kuschelige Rückzugsmöglichkeiten: ein neuer Lieblingsort für Deinen Stubentiger!

Designer-Kratzmöbel

Wer dem Interieur eine besondere Note geben will, hat auch die Möglichkeit, seinen Wohnraum mit individuellen Katzenmöbeln zu gestalten. Das wertet nicht nur den Raum auf, sondern macht auch der Katze und dem Betrachter Spaß! 

Achte auf die Gefahren einer Wohnung

„Die meisten Unfälle passieren im Haushalt“ – eine Binsenweisheit, die leider auch für Stubentiger gilt, wenn die Wohnung nicht „katzensicher“ ist. Viele Katzenhalter meinen, dass Katzen, die nur in der Wohnung gehalten werden, wohlbehütet sind: klar – dem ist auch so – zumal es hier (normalerweise) keine Nachstellungen, Umweltgifte und Straßenverkehr gibt – aber nichtsdestotrotz birgt auch ein „zivilisierter“ Haushalt durchaus eine Reihe von Gefahren.

Und die solltest Du kennen!

Fenster & Türen 

Solange Fenster und Türen geschlossen sind, droht keine Gefahr. Aber sobald Fenster gekippt sind oder ein Lüftchen die Tür zuschlägt, kann´s heikel werden: Katzen sind Jäger – zugegeben, das ist die wievielte Wiederholung–, aber es ist überaus wichtig das Katzenwesen zu verstehen, – und deshalb entsprechend neugierig. Nur nicht von der Wuschelmähne täuschen lassen! – Katzen quetschen sich so gut wie überall durch: wo der Kopf durchpasst, folgt auch der Rest!

Eine Katze, die versucht, ein gekipptes Fenster zu passieren, kann leicht hängenbleiben und sich schwer verletzten. Auch Türen können zur Falle werden: die Katze will gerade durchlaufen – und zack – der Wind oder ein unachtsamer Zweibeiner – haut mit Schmackes die Tür zu! Da ist schnell mal der Schwanz eingeklemmt.  

Dabei ist es denkbar einfach, Türen und Fenster zu sichern. Für Fenster gibt es – je nach Gusto und baulichen Umständen – für die Seitenwinkel oder oben Gitter, Netze oder Springrollos zum Schutz der Katze. 
Türen hältst Du mit Türstoppern in Zaum – sogar stilecht im Katzenformat –, wenn Du willst:

www.wall-art.de – Türstopper Katze

Sesam öffne dich: Es gibt übrigens viele „Spezialisten“ unter den Katzen, die problemlos Türen öffnen! Ein geübter Sprung auf die Klinke und die Tür ist auf: Eine Tür, die geschlossen bleiben soll, also am besten abschließen.

Waschmaschine & Trockner 

Sehnsuchtsorte für Katzen sind die, an denen es mollig warm und obendrein geschützt ist:  Waschmaschine und Trockner, die – mit oder ohne Wäsche – noch Restwärme verströmen – sind also prädestiniert für unsere Miezen – da lässt sich so herrlich ungestört ausspannen!

Tragisch kann das allerdings enden, wenn die 60 Grad Wäsche ansteht und die Katze sich inmitten der Wäsche befindet. 

Besser vor jedem Wasch- oder Trockengang einen kurzen Blick riskieren.

Das ist wie mit dem Schulterblick im Straßenverkehr: es ist eher unwahrscheinlich – aber womöglich befindet sich da doch mal jemand – im schlimmsten Fall eine Katze in der Trommel – sicher ist sicher!

Erst schauen – dann anschalten! 

Katzenbesitzern sollte dieser Katzen-Kontrollblick in Fleisch und Blut übergehen.

Pflanzen

Es gibt Pflanzen, die sind für Katzen unbedenklich, andere sollten aus dem Katzenhaushalt verbannt werden. Aber welche sind das genau? – Welche gehören denn nun zu den „guten“ Pflanzen und welche sind für Katzen giftig?

„Gute“ Pflanzen: Erika, Hahnenkamm, Kamelien, Kokospalmen, Margeriten, Zitronenbaum und Zyperngras.

Giftige Pflanzen: Blauregen, Efeu, Farne, Gummibäume, Oleander oder Jasmin

Achtung: Bitte auch darauf achten, dass Gießkannen mit Restdünger oder Pflanzenschutzmittel immer außer Reichweite von Katzen stehen!

Katzen und Pflanzen

Auf einen Blick:

Hier kannst Du Dir eine Übersicht der Pflanzen, die für Katzen giftig sind, einfach herunterladen:  (Die Pflanzen sind nach den deutschen Namen geordnet!)

Tabelle der giftigen Pflanzen für Katzen

Diese Liste kannst Du zur Hand nehmen, falls Du bei der Anschaffung von Pflanzen mal unsicher bist.

Quelle: 
Uwe Lochstampfer, Botanikus.de (2020): „Giftige Pflanzen für Katzen“, online unter https://www.botanikus.de/informatives/giftpflanzen/giftpflanzen-und-tiere/katzen/, zugegriffen am 25.04.2018

Wie den Balkon katzensicher machen? 

Jipi! – Ein Platz an der Sonne! Auch Katzen lieben Balkonien! Hier gibt es so viele interessante Eindrücke: Gerüche, Geräusche, Beute – äh Vögel – flattern vorbei – da möchte man am liebsten den ganzen Tag verbringen.

Aber sicher sollte der Balkon sein. Und es liegt am Katzenfreund, ihn katzensicher zu gestalten. Bevor man zur Tat schreitet, aber die Genehmigung vom Eigentümer einholen, wenn die Wohnung gemietet ist. Netze für Balkone gibt es in unterschiedlichen Farben und Maschenstärken – von ganz klein bis ganz groß (20 – 50 mm).

Bitte eher eine kleinere Maschenstärke wählen, damit die Katzen nicht doch noch durchschlüpfen können. Das Material sollte qualitativ hochwertig sein. Und am besten UV-beständig, und vor allem reiß- und bissfest. Ganz klasse findet es Deine Katze, wenn Du nicht nur an Deine Liege denkst, sondern ihr auch eine tolle Kletter- und Liegeecke einrichtest – wahlweise auch ein schattiges Eck´ – dann könnt´ Ihr beide in vollen Zügen balkonen.

Plastiktüten

Plastiktüten immer gleich wegräumen und so verstauen, dass Katzen da nicht ´drankommen! Da Katzen gerne alles erkunden und überall hineinkriechen – die knistert ja so schön – da muss was ´drin sein! – können sie darin ersticken oder Teile fressen, und das ist nicht gerade bekömmlich. Auch die Henkel bergen Gefahren – denn darin können sie sich leicht verheddern.

Mal abgesehen davon, dass Plastiktüten umwelttechnisch „Müll“ sind: Wenn Tüte, dann eine Papiertüte! Damit spielen Katzen für Ihr Leben gern und sie können sich nicht verletzen – auch nicht, wenn mal ein Stückchen abgebissen wird – das Stück ist biologisch abbaubar und wird einfach biologisch (end)verwertet – Ihr wisst, was gemeint ist…

Jetzt kommt ein Karton: Ein stabiler Karton ist übrigens noch besser! 
Der ist stabil und lässt sich durch ein paar extra Öffnungen, super gut erkunden:  Einfach verschieden große Löcher hineinschneiden, oben auf eine Decke gelegt – da haben Samtpfoten viel länger was davon.

Fazit

Ein ordentlicher Essayist würde jetzt die positive Antwort auf die Frage „Katzengerechte Wohnung – gibt´s die überhaupt?“ noch einmal wirkungsvoll unterstreichen. Aber so einfach ist das nicht. Der goldene Mittelweg wäre klasse: Wohnung + Auslauf – aber oft gibt es diesen Kompromiss nicht.

Katzen mit reiner Wohnungshaltung, die unter den genannten „artgerechten“ Bedingungen gehalten werden, leben in der Regel länger – aber ob eine Katze, die nur die Wohnung kennt, auch glücklicher in ihrem längeren Leben ist? 

Das zu beurteilen liegt allein im Ermessen des Menschen, bei dem die Katze lebt. 

Du hast es in der Hand – mach´ was ´draus!